Bemannte Raumflüge

Internationale Flug-Nr. 117

Sojus TM-6

Sojus TM-5

Proton

UdSSR

UdSSR
Patch Sojus TM-6

hochauflösende Version (286 KB)

Start-, Bahn- und Landedaten

Startdatum:  29.08.1988
Startzeit:  04:23:10,888 UTC
Startort:  Baikonur
Startrampe:  1
Bahnhöhe:  350 km
Inklination:  51,6°
Ankopplung Mir:  31.08.1988, 05:40:44 UTC
Abkopplung Mir (Crew):  05.09.1988, 23:54:57 UTC
Landedatum (Crew):  07.09.1988
Landezeit (Crew):  00:49:38 UTC
Landeort (Crew):  47°20' N, 69°40' E
Abkopplung Mir (Sojus TM-6):  21.12.1988, 02:32:54 UTC
Landedatum (Sojus TM-6):  21.12.1988
Landezeit (Sojus TM-6):  09:56:40 UTC
Landeort (Sojus TM-6):  48°08' N, 69°55' E

Crew auf dem Weg zum Start

Crew Sojus TM-6

hochauflösende Version (409 KB)

alternatives Crewfoto

alternatives Crewfoto

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alternatives Crewfoto

alternatives Crewfoto

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Besatzung

Nr.   Name Vorname Position Flug-Nr. Flugdauer Erdorbits
1  Ljachow  Wladimir Afanassjewitsch  Kommandant 3 8d 20h 26m 27s  141 
2  Poljakow  Waleri Wladimirowitsch  Forschungsarzt 1 240d 22h 34m 47s  3812 
3  Momand  Abdulahad "Abdulah"  Forschungskosmonaut 1 8d 20h 26m 27s  141 

Sitzverteilung der Besatzung

Start
1  Ljachow
2  Poljakow
3  Momand
Raumschiff Sojus TM
Landung
1  Titow
2  Manarow
3  Chrétien

Ersatzmannschaft

Nr.   Name Vorname Position
1  Beresowoi  Anatoli Nikolajewitsch  Kommandant
2  Arsamasow  German Semjonowitsch  Forschungsarzt
3  Dauran-Ghulam Masum  Mohammed  Forschungskosmonaut
Crew Sojus TM-6 Ersatzmannschaft

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alternatives Crewfoto

alternatives Crewfoto

alternatives Crewfoto

Hardware

Trägerrakete:  Sojus-U2 (Nr. 19M119S Je15000-030)
Raumschiff:  Sojus TM-6 (7K-STM Nr. 56)

Flugverlauf

Die drei Kosmonauten begannen ihren Flug zur Raumstation Mir vom Kosmodrom Baikonur. Die Landung erfolgte mit Sojus TM-5 156 km südöstlich von Dsheskasgan.

Erstmals erfolgte eine neuartige Crew-Zusammenstellung. Wladimir Ljachow war Kommandant und für Soloflüge mit dem Sojus-Raumschiff zu Rettungszwecken ausgebildet. Er steuerte das Raumschiff alleine. Waleri Poljakow und Abdulahad Momand waren unerfahrene Forschungskosmonauten. Einen Bordingenieur gab es nicht und Abdulahad Momand wurde auch nicht in derartige Tätigkeiten eingewiesen.

Abdulahad Momand war der erste Afghane im All. Nach zweitägigem Alleinflug koppelte Sojus TM-6 am 31. August 1988 an Mir-Kwant-Sojus TM-5 an.

Wissenschaftliche Arbeiten wurden zusammen mit der dritten Stammbesatzung durchgeführt. Zu den Aufgaben der Crew gehörten Erderkundung, Medizin und Materialforschung. So wurde nach Lagerstätten verschiedener Bodenschätze gesucht und Wasservorkommen sowie mögliche Erdbebenregionen, insbesondere in den bergigen Regionen Afghanistans unter die Lupe genommen. Dabei wurden die topografische Kamera Kate 140, das Mehrkanalspektrometer MKS-M, der Spektralanalysator Spektr 256 und eine Handkamera eingesetzt (Experiment Schamsched). Medizinische Untersuchungen betrafen das Studium von Bewegungsstörungen in der Schwerelosigkeit. Forschungsarzt Waleri Poljakow blieb bei der dritten Stammbesatzung.

An Bord von Sojus TM-5 koppelten Wladimir Ljachow und Abdulahad Momand am 06. September 1988 von der Mir ab. Die Landung glückte erst im dritten Versuch. Bei der Vorbereitung zur Landung wurde der Sojus-Bordcomputer durch eine neu installierte Software überlastet. Die Zündung der Bremsraketen wurde um zwei Erdumkreisungen verschoben, während die alte Softwareversion aktiviert wurde.
In ihren Raumanzügen hatten die Kosmonauten ihre Plätze im Landemodul eingenommen, nachdem sie die Luke zur Orbitalsektion geschlossen hatten. Dann richteten sie das Raumschiff so aus, dass das Triebwerk des Geräteteils in Flugrichtung zeigte. Dieses wurde kurz darauf für etwa 240 Sekunden gezündet und leitete den Abstieg zur Erdoberfläche ein. Im nächsten Schritt erfolgte das planmäßige Abtrennen der Orbitalsektion und des Geräteteils, die beide in der Erdatmosphäre verglühten. Das verbleibende Landemodul wurde so ausgerichtet, dass der Eintrittswinkel für eine möglichst genaue Landung in Kasachstan erreicht wurde. Nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre brach der Funkkontakt wegen der heißen Plasmagase rund um die Kapsel ab. Dann löste sich der Deckel des Fallschirmbehälters und der Bremsfallschirm wurde ausgestoßen. Nachdem auch der Hitzeschutzschild abgetrennt worden war, schwebte die Sojus an ihrem Hauptfallschirm Richtung Erdboden. Kleine Feststoff-Bremsraketen, die kurz vor dem Berühren des Bodens ausgelöst worden waren, verminderten die Aufprallgeschwindigkeit. Sofort nach der erfolgreichen Landung wurden die Fallschirmleinen gekappt, damit die Kapsel nicht durch den Wind über den Boden gezogen werden konnte. Nach der Landung gehört es zum Ritual, dass die Kosmonauten das Raumschiff mit ihrer Unterschrift versehen.

Die Rückkehr von Sojus TM-5 am 06. September 1988 gestaltete sich kompliziert: Zuerst blieb der Zündbefehl aufgrund von falschen Sensormessungen aus, da die Kapsel sich noch in der Dämmerungszone befand. Als sie in das volle Tageslicht eintrat, behob sich der Fehler von selbst, und das Triebwerk fing an zu arbeiten. Wladimir Ljachow unterbrach sofort, weil nun ihre Position nicht stimmte. Ein zweiter Versuch, die Deorbit-Brennphase einzuleiten, scheiterte an einem falschen Programm. Da über dem Zielgebiet schon die Abenddämmerung eingebrochen war, wurde beschlossen, die Landung auf den nächsten Tag zu verschieben. Am 07. September 1988 klappte dann alles planmäßig.

Anmerkung

Waleri Poljakow ist am 27. April 1989 um 02:57:58 UTC mit Sojus TM-7 gelandet.

Umkopplungen bemannter Raumschiffe

Raumschiff von Abkopplung Zeit UTC nach Ankopplung Zeit UTC
Sojus TM-6 Mir - Kwant 08.09.1988 01:04:46 Mir - Basisblock 08.09.1988 01:25:00
 

Fotos / Grafiken

Mir ab 31.03.1987 Mannschaftstraining
Mannschaftstraining Mannschaftstraining
Mannschaftstraining Mannschaftstraining
Mannschaftstraining Momand im Training
Mannschaftstraining Mannschaftstraining
traditionelle Baumpflanzung in Baikonur

Credit: GTCT

Sojus TM-6 auf der Startrampe
Start Sojus TM-6 Leben an Bord
Sojus TM-6 an Bord der Mir Landung Sojus TM-6
Bergung Sojus TM-6 Bergung Sojus TM-6

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Letztes Update am 16. Mai 2021.

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