Sojus TM-5 startete vom Kosmodrom Baikonur. Die
Landung erfolgte mit
Sojus TM-4 156
km südöstlich von Dsheskasgan.
Der Flug war eine
zweite
gemeinsame Mission UdSSR - Bulgarien, nachdem der erste gemeinsame Flug (
Sojus 33) wegen eines Schadens am
Triebwerk abgebrochen werden musste. Nach zweitägigem Alleinflug koppelte
Sojus TM-5 am 09. Juni 1988 an den Orbitalkomplex
Mir-
Kwant-
Sojus TM-4 an.
Umfangreiche
wissenschaftliche Arbeiten unter der Bezeichnung "
Schipka" mit der
dritten
Mir-Stammbesatzung wurden von der Besatzung ausgeführt. Insgesamt 46
wissenschaftliche Experimente gehörten zum Flugprogramm an Bord der
Raumstation
Mir. Dazu zählten astrophysikalische und
astronomische Untersuchungen (u. a. mit der Anlage
Roshen), die
Fernerkundung der Erde, insbesondere der Küstenregionen des Schwarzen
Meeres, Materialforschung, Medizin und Biologie. Von Gebieten Bulgariens wurden
außerdem Fotoserien und Spektralanalysen angefertigt, ein
Standardprogramm beim Besuch ausländischer Kosmonauten. Außerdem
wurden spezielle Legierungen unter Verwendung von Aluminium, Eisen, Wolfram und
Kupfer getestet und Kristalle gezüchtet (Experiment
Kristallisator). Die bio-medizinischen Forschungen mit der Versuchsreihe
"
Potential" hatten den Zustand des Stütz- und Bewegungssystems der
Kosmonauten zum Gegenstand. Mit dem Gerät "
Son-3" untersuchten sie
die Erholungsphase während des Schlafs. In der Anlage "
Rutschei"
wurden gentechnische Experimente durch Elektrophorese
durchgeführt.
Die Besuchsmannschaft legte am 17. Juni 1988 mit dem
Raumschiff
Sojus TM-4 von der
Mir ab und landete wenig später in der
kasachischen Steppe. Der
Stammbesatzung stand mit
Sojus TM-5 ein neues Rettungsschiff zur
Verfügung. Der Austausch war erforderlich, weil die Lebensdauer der
Sojus-Raumschiffe begrenzt ist.
In ihren
Raumanzügen hatten die Kosmonauten ihre Plätze im Landemodul
eingenommen, nachdem sie die Luke zur Orbitalsektion geschlossen hatten. Dann
richteten sie das Raumschiff so aus, dass das Triebwerk des Geräteteils in
Flugrichtung zeigte. Dieses wurde kurz darauf für etwa 240 Sekunden
gezündet und leitete den Abstieg zur Erdoberfläche ein. Im
nächsten Schritt erfolgte das planmäßige Abtrennen der
Orbitalsektion und des Geräteteils, die beide in der Erdatmosphäre
verglühten. Das verbleibende Landemodul wurde so ausgerichtet, dass der
Eintrittswinkel für eine möglichst genaue Landung in Kasachstan
erreicht wurde. Nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre brach der
Funkkontakt wegen der heißen Plasmagase rund um die Kapsel ab. Dann
löste sich der Deckel des Fallschirmbehälters und der Bremsfallschirm
wurde ausgestoßen. Nachdem auch der Hitzeschutzschild abgetrennt worden
war, schwebte die
Sojus an ihrem Hauptfallschirm Richtung Erdboden.
Kleine Feststoff-Bremsraketen, die kurz vor dem Berühren des Bodens
ausgelöst worden waren, verminderten die Aufprallgeschwindigkeit. Sofort
nach der erfolgreichen Landung wurden die Fallschirmleinen gekappt, damit die
Kapsel nicht durch den Wind über den Boden gezogen werden konnte. Nach der
Landung gehört es zum Ritual, dass die Kosmonauten das Raumschiff mit
ihrer Unterschrift versehen.