Der Start erfolgte vom Kosmodrom Baikonur. Die
Kapsel landete 300 km nördlich von Dsheskasgan / 30 km südwestlich
von Arkalyk.
Die Mission stellte eine vollständige
"Generalprobe" für die gemeinsame amerikanisch-sowjetische Mission
Sojus 19 EPAS /
ASTP dar. Alle relevanten Flugmanöver
wurden von den beiden Kosmonauten getestet.
Nach einer ersten
Flugbahnkorrektur im fünften Erdumlauf erreichte
Sojus 16 einen Orbit in 177 x 223 Kilometer Höhe.
Weitere Triebwerkszündungen führten über
Übergangsumlaufbahnen von 190 x 240 Kilometer und 221 x 224 Kilometer zum
für
ASTP vorgesehenen kreisförmigen Orbit in 225
Kilometer Höhe. Danach nahmen die Kosmonauten die vorgesehenen Tests der
neuen Bordsysteme vor.
Dabei ging es insbesondere um die
Erprobung
des androgynen Kopplungssystems und die Veränderung der
Kabinenatmosphäre. Die Apollo-Atmosphäre bestand aus reinem
Sauerstoff. An Bord der
Sojus wurde eine Normalatmosphäre
(Stickstoff/Sauerstoff) verwendet. Um bei den geplanten Umstiegen die
Schleusenaufenthalte zur Blutanpassung nicht zu lange werden zu lassen, wurde
im
Sojus-Raumschiff der Sauerstoffanteil erhöht und
der Kabinendruck von 760 mm auf 540 mm Quecksilbersäule vermindert.
Für das neuentwickelte Kopplungsaggregat wurden hydraulisch simulierte
Ankopplungen mit einem mitgeführten Gegenstück durchgeführt (32.
und 38. Erdumkreisung). Weiterhin wurden neue Rendezvousradar-Einrichtungen,
Rendezvouslichter, neue Solarzellenflächen und verbesserte
Lebenserhaltungssysteme getestet.
Im weiteren Verlauf des Fluges wurde
der mitgeführte Dockingring abgesprengt und das
Sojus-Raumschiff führte Manöver aus, wie sie
für das Experiment der künstlichen Sonnenfinsternis bei
Sojus 19 EPAS /
ASTP vorgesehen waren.
Die
Kosmonauten hatten ihre Plätze im Landemodul eingenommen, nachdem sie die
Luke zur Orbitalsektion geschlossen hatten. Dann richteten sie das Raumschiff
so aus, dass das Triebwerk des Geräteteils in Flugrichtung zeigte. Dieses
wurde kurz darauf für 188 Sekunden gezündet und leitete den Abstieg
zur Erdoberfläche ein. Im nächsten Schritt erfolgte das
planmäßige Abtrennen der Orbitalsektion und des Geräteteils,
die beide in der Erdatmosphäre verglühten. Das verbleibende
Landemodul wurde so ausgerichtet, dass der Eintrittswinkel für eine
möglichst genaue Landung in Kasachstan erreicht wurde. Nach dem Eintritt
in die Erdatmosphäre brach der Funkkontakt wegen der heißen
Plasmagase rund um die Kapsel ab. Dann löste sich der Deckel des
Fallschirmbehälters und der Bremsfallschirm wurde ausgestoßen.
Nachdem auch der Hitzeschutzschild abgetrennt worden war, schwebte die
Sojus an ihrem Hauptfallschirm Richtung Erdboden.
Kleine Feststoff-Bremsraketen, die kurz vor dem Berühren des Bodens
ausgelöst worden waren, verminderten die Aufprallgeschwindigkeit. Sofort
nach der erfolgreichen Landung wurden die Fallschirmleinen gekappt, damit die
Kapsel nicht durch den Wind über den Boden gezogen werden konnte. Nach der
Landung gehört es zum Ritual, dass die Kosmonauten das Raumschiff mit
ihrer Unterschrift versehen.
Sojus 16 landete auf hartgefrorenem Boden 30 km
südwestlich von Arkalyk. Sowohl von sowjetischer Seite als auch von den
USA wurde die Mission als voller Erfolg im Hinblick auf das bevorstehende
gemeinsame Unternehmen bewertet.