Sojus 21 startete vom Kosmodrom Baikonur und landete
200 km südwestlich von Kokchetaw.
Nach eintägigem Alleinflug
koppelte
Sojus 21 am 07. Juli 1976 mit der Raumstation
Saljut 5.
Aufgrund eines Fehlers im Igla-System mussten die Kosmonauten die Kopplung
manuell durchführen.
Es handelte sich um Tests einer
bemannten
militärischen Raumstation. Dazu zählten Erdbeobachtungen mit
Handspektrografen, Erdaufnahmen mit verschiedenen Schwarz-Weiß- und
Farbfilmen, Infrarot-Teleskop, Nachrichtenverbindung außerhalb der
Reichweite bodengebundener Stationen über einen Molnija-Satelliten und
Experimente zur selbständigen Navigation der Station (astrometrisch). Der
Besuch auf der Raumstation fand zeitgleich mit dem
Sibir-Manöver der Roten Armee in Sibirien statt. Die
Kosmonauten beobachteten die Übung als Teil der Überprüfung der
Station auf ihre militärische Eignung. Allerdings wurden auch weiter
Grundlagenuntersuchungen zu medizinisch-biologischen Fragen langer
Raumflüge untersucht (Untersuchungen an Guppys, Experiment
Levkoje zur Messung des Herzvolumens, Keimversuche mit Pflanzen).
Daneben gab es Experimente zu Kristallentwicklung (Kalialaun) und zur
Sonnenbeobachtung. Die
Stammbesatzung
hielt auch eine TV-Konferenz mit Schulkindern ab.
Wegen des
Verdachts giftiger Dämpfe in der Raumstation kehrte die Mannschaft
vorzeitig zur Erde zurück. Witali
Sholobow litt außerdem stark an der Weltraumkrankheit
und an Heimweh und die Besatzung insgesamt an psychischen Problemen. Bei der
Landung befand sich die Crew in sehr schlechtem physischem und mentalem
Zustand. Es wird allgemein nicht ausgeschlossen, dass die gemeldeten giftigen
Dämpfe daher lediglich ein Vorwand gewesen sein könnten. Gesicherte
Erkenntnisse liegen dazu aber nicht vor.
In ihren Raumanzügen
hatten die Kosmonauten ihre Plätze im Landemodul eingenommen, nachdem sie
die Luke zur Orbitalsektion geschlossen hatten. Dann richteten sie das
Raumschiff so aus, dass das Triebwerk des Geräteteils in Flugrichtung
zeigte. Dieses wurde kurz darauf für 188 Sekunden gezündet und
leitete den Abstieg zur Erdoberfläche ein. Im nächsten Schritt
erfolgte das planmäßige Abtrennen der Orbitalsektion und des
Geräteteils, die beide in der Erdatmosphäre verglühten. Das
verbleibende Landemodul wurde so ausgerichtet, dass der Eintrittswinkel
für eine möglichst genaue Landung in Kasachstan erreicht wurde. Nach
dem Eintritt in die Erdatmosphäre brach der Funkkontakt wegen der
heißen Plasmagase rund um die Kapsel ab. Dann löste sich der Deckel
des Fallschirmbehälters und der Bremsfallschirm wurde ausgestoßen.
Nachdem auch der Hitzeschutzschild abgetrennt worden war, schwebte die
Sojus an ihrem Hauptfallschirm Richtung Erdboden.
Kleine Feststoff-Bremsraketen, die kurz vor dem Berühren des Bodens
ausgelöst worden waren, verminderten die Aufprallgeschwindigkeit. Sofort
nach der erfolgreichen Landung wurden die Fallschirmleinen gekappt, damit die
Kapsel nicht durch den Wind über den Boden gezogen werden konnte. Nach der
Landung gehört es zum Ritual, dass die Kosmonauten das Raumschiff mit
ihrer Unterschrift versehen.