Start von Cape Canaveral (
KSC) und
ebenso Landung auf Cape Canaveral (
KSC), Runway 15.
STS-96 (
ISS-02-2A.1) war der
zweite Aufbauflug für
die Raumstation
ISS. Die Discovery brachte mehr als 2,1 Tonnen
Ausrüstungsgüter zur Baustelle der Internationalen Raumstation (
ISS). Außerdem wurden verschiedene Wartungs- und
Reparaturarbeiten in beiden Modulen ausgeführt.
Nach dem Erreichen
der Erdumlaufbahn öffnete die Besatzung die Frachtraumtüren der
Discovery, testete den Greifarm
RMS in seinen verschiedensten Funktionen, klappte die
für das Rendezvous erforderliche Ku-Band-Antenne aus und begann mit der
Angleichung der Flugbahn zur Internationalen Raumstation. Ebenso montierten sie
im "Orbiter Docking System" die "Centerline Camera", die Kommandant Kent
Rominger das spätere Docking erleichtern
soll.
Den Gesetzen der Bahnmechanik folgend holte die Discovery von
ihrer ersten Umlaufbahn und weiteren Triebwerkszündungen in den folgenden
beiden Tagen immer mehr zur Internationalen Raumstation auf. Am dritten
Flugtag, dem 29. Mai 1999, hatte die Discovery einen Punkt 15 Kilometer hinter
der Raumstation erreicht. Für den Anflug im Rahmen des sogenannten "R-Bar
Approach" musste das Space Shuttle nochmals seine Bahn senken, sodass sich die
Discovery schließlich etwa 180 Meter unterhalb der Internationalen
Raumstation befand. Ab dieser Distanz übernahm Kent
Rominger die manuelle Steuerung und flog entlang des
sogenannten "R-Bar" (gedachte Verbindungslinie zwischen der Raumstation und dem
Erdmittelpunkt) hinauf zur
ISS. Nach den üblichen Haltepunkten bei 52 Meter
und 9 Meter vor der
ISS reduzierte er die Annäherungsgeschwindigkeit
auf zuletzt nur noch 3 Zentimeter pro Sekunde. Wie die Kommandanten bei allen
Kopplungsmissionen steuerte er den Raumgleiter von der hinteren Konsole im
Flugdeck aus, weil er von dort freie Sicht auf die Raumstation hatte. Ohne
Probleme konnte er sein Raumschiff an die
ISS ankoppeln.
Die
einzige
EVA wurde durch Tamara
Jernigan und Daniel
Barry
am 30. Mai 1999 (7h 55m) ausgeführt. Dabei wurde ein kanadischer Greifarm
montiert. Außerdem wurden zwei kleine, transportable Plattformen
installiert, auf denen zukünftige Außenbordmonteure sicher stehen
können. Sie sind mit Halterungen für die Schuhe der Raumanzüge
versehen. Schließlich wurden mehrere Werkzeugbehälter befestigt,
eine Thermoabdeckung montiert und eine Antenne für das Early Communication
System überprüft.
Erst danach wurden die Luken zwischen
Discovery und
ISS geöffnet. An den folgenden Tagen wurden etwa
1,8 Tonnen Ausrüstungen, Wasser und Einrichtungsgegenstände aus dem
SpaceHab-Doppelmodul in der Ladebucht der Discovery in die Raumstation
transportiert. Dazu gehörten Regalteile, Bekleidung, Nahrungsmittel,
Schlafsäcke und medizinische Geräte. Parallel dazu wurden
zusätzliche Schalldämmungen am Ventilationssystem des
Sarja-Modules
angebracht, Ladekontrollgeräte an Batterien gewechselt, die
Energieversorgung des Early Communication Systems ausgetauscht, Luftfilter
gereinigt und Rauchdetektoren überprüft.
Am 03. Juni 1999
wurde die Bahn des Raumstationskomplexes mit den Triebwerken der Discovery
angehoben.
Am 03. Juni 1999 koppelte die Discovery-Besatzung mittels
Federkraft wieder von der
ISS ab. Dadurch werden Beschädigungen oder
Verunreinigungen der Station vermieden. Erst danach wurden die
Steuerungstriebwerke aktiviert und die Raumfähre entfernte sich von ihr
bis zu einer Distanz von etwa 150 Meter. Von dort aus umflog Rick
Husband die Orbitalstation eineinhalb Mal, ehe die Triebwerke
der Discovery erneut gezündet wurden und der Raumgleiter seine Distanz
vergrößerte.
Außerdem wurde am letzten Flugtag der
kleine
STARSHINE-Satellit ausgesetzt. Hierbei handelte es sich um eine
50 Zentimeter große Hohlkugel aus Aluminium, die mit kleinen
Spiegelelementen beklebt war. Dieser Satellit ist von Studenten für
Studenten gebaut worden. 25.000 Studenten nahmen an diesem Projekt teil. Die
Schüler verfolgten die Bahn des Satelliten von der Erde aus und
berechneten aus den Daten die Dichte der Atmosphäre in großen
Höhen. Nach acht Monaten trat STARSHINE am 18. Februar 2000 in die
dichteren Schichten der Atmosphäre ein und verglühte während
seines 4212. Erdumlaufs.