Nach Schule und abgeschlossener
Berufsausbildung sowie anschließender Aufbauschule legte er 1965 am
Technischen Gymnasium Stuttgart das Abitur ab und leistete seinen
Militärdienst bei der Bundeswehr. 1967 begann Ernst Messerschmid in
Tübingen ein Physikstudium, das er ab 1971 in Bonn fortsetzte und ein Jahr
später mit dem Erhalt des Diploms erfolgreich abschloss.
Anschließend forschte Ernst Messerschmid drei Jahre am Europäischen
Forschungslabor für Kernphysik
CERN im schweizerischen Genf. 1975 wurde er
wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Freiburg, wo Messerschmid
1976 promovierte. Zeitgleich arbeitete er in den USA am Brookhaven National
Laboratory auf Long Island, New York, beim Entwurf und Bau eines
Teilchenbeschleunigers mit. Nach einem kurzen Intermezzo am Deutschen
Elektronensynchrotron DESY in Hamburg ging Ernst Messerschmid 1978 zur
DLVLR. Hier fand er am Institut für
Nachrichtentechnik im bayerischen Oberpfaffenhofen ein neues
Betätigungsfeld und forschte auf dem Gebiet der Satellitenkommunikation
und Navigation.
Nach seinem Raumflug verließ Messerschmid das
deutsche Raumfahrerteam. Er ging an die Universität Stuttgart, die ihn am
03. November 1986 zum ordentlichen Professor und Direktor ihres Instituts
für Raumfahrtsysteme berief. Nach vier Jahren Lehrtätigkeit wurde
Ernst Messerschmid 1990 für zwei Jahre zum Dekan der Fakultät
für Luft- und Raumfahrttechnik gewählt. Im Anschluss war er weitere
zwei Jahre Prodekan der Fakultät. Von 1989 bis 1999 war er Sprecher des
Sonderforschungsbereiches SFB 259 der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum
Thema Hochtemperaturprobleme rückkehrfähiger
Raumtransportsysteme, dem zwölf Institute und das
DLR angehörten. Seinen universitären
Höhepunkt erlebte Messerschmid 1996 mit der Wahl zum Prorektor für
Forschung und Technologie sowie zum Vorsitzenden des Senatsausschusses für
Forschung. Beide Ämter übte er bis 1998 aus. Danach arbeitete er zwei
Jahre als Technischer Geschäftsführer der
Technologie-Transfer-Initiative GmbH, einer Einrichtung zur Unterstützung
von Existenzgründern an der Universität Stuttgart.
Aufgrund
seiner immensen Erfahrungen ernannte ihn die
ESA am 01. November 1999 zum Leiter des
Europäischen Astronautenzentrums in Köln-Porz. Für diese Zeit
von der Universität Stuttgart beurlaubt, trat Ernst Messerschmid den
Posten am 01. Januar 2000 an und lenkte die Geschicke der für die
Ausbildung von ESA-Astronauten zuständigen Einrichtung bis Ende 2004. 2005
kehrte Ernst Messerschmid an das Institut für Raumfahrtsysteme der
Universität Stuttgart zurück.
Zu seinen Hobbies gehören
Segel- und Flugsport, Gartenarbeit, Musik.
Er war einer von 53
europäischen Kandidaten bei der
ESA Spacelab-1 Auswahl 1977 einer von sechs deutschen
Kandidaten, wurde aber damals nicht ausgewählt.