Tiangong: Expedition 7

Die Expedition 7 begann mit der Abkopplung von Shenzhou-17 am 30. April 2024 um 00:43 UTC.

Zu Beginn ihres Aufenthaltes installierten die Astronauten ein Aquarium mit vier Zebrafischen. Es handelte sich um ein geschlossenes Ökosystem, in dem die Pflanzen mit den Fäkalien der Fische gedüngt wurden. Die Pflanzen produzierten den nötigen Sauerstoff für die Fische. Um das Wasser zwischen dem Bereich der Pflanzen und der Fische zirkulieren zu lassen enthielt das Aquarium eine Pumpe. Ein Sensor im Fischabteil meldete, wenn der Sauerstoffgehalt unter den Grenzwert sank und schaltete eine Lampe ein. Dadurch wurde die Photosynthese in Gang gesetzt.
Nach 20 Tagen waren die Fische immer noch desorientiert, aber es ging ihnen so gut, dass sie nach einer Paarung laichten. Der Laich wurde von den Astronauten eingesammelt und für Untersuchungen auf der Erde eingefroren.

Der unbemannte Frachter Tianzhou-7 hatte am 17. Januar 2024 an die Raumstation angekoppelt. An Bord befanden sich u.a. Materialien, die bei der Herstellung von Glasfaserkabeln nötig sind.
Einige der Materialproben wurden durch Frachtschleuse an die Außenseite von Tiangong gebracht und blieben dort für ein Jahr.

Infolge starker Sonnenstürme war das Apogäum und das Perigäum von Tiangong abgesunken und musste mit den Triebwerken von Tianzhou-7 angehoben werden.

Am 28.05.2024 führten Ye Guangfu und Li Guangsu den ersten Außenbordeinsatz durch (8h 23m). Hauptaufgaben waren die Installation von Mikrometeoriten-Schutzschilden und die Inspektion von Geräten außerhalb des Raumfahrzeugs mit präziser Koordination.
Um auf eine Reichweite von 14,5 Meter zu kommen, hatte man die beiden Greifarme miteinander gekoppelt. Ye Guangfu war mit dem mechanischen Arm bis zu den Solarzellenflügen gebracht worden. Li Guangsu klettere später entlang der Außenwand von Wentian zu den Solarzellen. Dabei untersuchten er diese auf Beschädigungen und entdeckte Farbveränderungen und kleinere Krater.

Die Shenzhou-18-Astronauten Ye Guangfu und Li Cong beendeten den zweiten Außenbordeinsatz um 14:58 UTC am 03. Juli 2024. Weitere Schutzschilde gegen Weltraummüll wurden auf Wentian installiert und Solaranlagen überprüft. Der Außenbordeinsatz dauerte etwa 6,5 Stunden.

Etwa zwei Wochen nach dem Außenbordeinsatz wurde ein Leck mit Druckverlust durch Weltraumschrott im Rahmen einer Übung simuliert. Entgegen einer früheren Übung suchte die Besatzung nach dem Leck. Mit Werkzeug und aufgesetzten Atemmasken suchten die Astronauten Li Guangsu und Li Cong nach dem simulierten Leck während Ye Guangfu den Einsatz vom Kernmodul Tianhe aus überwachte.

In der ersten Augustwoche 2024 wurde ein Test der Rauch- und Feuermelder durchgeführt. Eine Woche später folgte eine Evakuierungsübung.

Die Expedition 7 endete mit der Abkopplung von Shenzhou-18 am 03. November 2024.