Start von Cape Canaveral (
KSC);
Landung auf der Edwards
AFB, Runway 22.
Als Starttermin wurde
ursprünglich der 04. Mai 1992 benannt. Dieser wurde jedoch um zwei Tage
verschoben, da man so bessere Aufnahmen des startenden Shuttles bekommen
konnte. Der Start wurde aufgrund schlechten Wetters an einem TAL-Landeplatz
(Transoceanic Abort Landing) um 34 Minuten verschoben.
Mit
STS-49 gelangte erstmals der neue Orbiter Endeavour in
die Erdumlaufbahn. Hauptmissionsziel war das Einfangen des Satelliten
Intelsat 603. Dieser Satellit war zwei Jahre vorher durch ein Versagen
beim Abtrennen der zweiten Raketenstufe in einem zu niedrigen Orbit gestrandet.
Erstmals in der Geschichte sollte ein Raketentriebwerk an einem Satelliten
ausgewechselt werden.
In einer
ersten
EVA scheiterten Pierre
Thuot
und Richard
Hieb
am 10. Mai 1992 (3h 43m) und auch ein
zweiter nicht eingeplanter Versuch
dieser beiden Astronauten am 11. Mai 1992 (5h 30m) schlug fehl. Wie bei dem
ersten Versuch konnte die Capture Bar zwar angedockt werden, allerdings
funktionierten zwei Schnappvorrichtungen nicht. Der Satellit taumelte weiterhin
und beim zweiten Versuch bekam man den Satelliten zwar zu fassen und konnte die
Rotation sogar leicht abbremsen, bergen aber ließ sich der Satellit
weiterhin nicht.
Die dritte erneut
nicht vorgesehene
EVA durch Thomas
Akers, Pierre
Thuot
und Richard
Hieb
am 13. Mai 1992 (8h 29m) war erfolgreich. Zu Beginn der
EVA begannen die drei Astronauten mit dem Zusammenbau
des ASEM-Experimentes. Hierbei handelt es sich um ein Dreieck, das sich
zwischen den beiden Seiten der Ladebucht erstreckte. Auf dieser Struktur konnte
eine Fußhalterung angebracht werden, in der dann ein Astronaut den
Satelliten halten kann, während der andere Astronaut die "capture bar"
anbringen würde. Dazu musste der Satellit aber vorher von Hand eingefangen
werden. Dies machte es aber nötig, dass die Endeavour so nah an den
Satelliten heranfliegt, dass die Astronauten ihn mit ihren Händen
erreichen konnten. Dies bedeutete bei unvorhergesehenen Satellitenbewegungen
eine Gefahr für die Besatzung und den Orbiter. Die mitgeführte
Capture Bar war nachher nur noch zum Justieren zu gebrauchen. Es war das erste
Mal in der Geschichte der bemannten Raumfahrt, dass drei Astronauten
gleichzeitig eine
EVA durchführten. Der Satellit erhielt einen
neuen Kick-Motor und wurde anschließend in seine geostationäre
Umlaufbahn befördert. Auch das ging erst mit Verzögerungen
vonstatten, weil die Endeavour andere elektrische Verbindungen hatte als der
Satellit, sodass eine andere Schaltung eingestellt werden musste.
Eine
vierte
EVA am 14. Mai 1992 durch Thomas
Akers
und Kathryn
Thornton (7h 45m) diente dazu,
EVA-Werkzeuge und Strukturen für die
zukünftige Raumstation zu testen. Thomas
Akers
testete als erstes die "Crew Propulsive Device", bei der eine mit Gas
betriebene Pistole für die Fortbewegung des Astronauten sorgt. Er hatte
Schwierigkeiten, den Auslöser mit seinen steifen Handschuhen festzuhalten.
Außerdem gab es Probleme, die Pistole so ausgerichtet zu lassen, dass die
gewünschte Richtung beibehalten werden konnte. Danach arbeiteten die
beiden Astronauten in der Ladebucht mit der ASEM-Struktur, deren restliche
Elemente zusammengesetzt wurden. Anschließend wurde die MPESS ("Multiple
Purpose Experiment Support Structure") mit dem Greifarm ergriffen und versucht,
das Andocken an eine bestehende Struktur zu testen. Hintergrund war, dass die
geplante Raumstation ähnlich aufgebaut sein wird, wie die ASEM-Struktur.
Wenn nun vorgefertigte Teile für die Raumstation an ihren Ort gebracht
werden sollen, wird dies mit einem Greifarm geschehen. In diesem Test war das
vorgefertigte Teil die MPESS-Struktur, während die ASEM-Struktur die
Raumstation simulieren sollte.
Weitere Experimente waren:
"Commercial
Protein Crystal Growth" (CPCG),
"Ultraviolet Plume Imager" (UVPI)
und
"Air Force Maui Optical Station" (AMOS) Investigation. Um alle Versuche
durchführen zu können, wurde der Flug um zwei Tage
verlängert.
Bei der Landung wurde erstmals ein Bremsfallschirm
eingesetzt.