Bemannte Raumflüge

Internationale Flug-Nr. 137

STS-39

Discovery (12)

40. Space Shuttle Mission

USA

USA
Patch STS-39 Patch DoD

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Patch STS-39 IBSS Patch STS-39 SKIRT
 

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Start-, Bahn- und Landedaten

Startdatum:  28.04.1991
Startzeit:  11:33:14,018 UTC
Startort:  Cape Canaveral (KSC)
Startrampe:  39-A
Bahnhöhe:  248 - 263 km
Inklination:  57,0°
Landedatum:  06.05.1991
Landezeit:  18:55:35 UTC
Landeort:  Cape Canaveral (KSC)
Landegeschwindigkeit  390 km/h
Rollstrecke:  2.790 m
Gesamtgewicht beim Start:  2.046.925 kg
Startgewicht Shuttle :  112.031 kg
Landegewicht Shuttle :  95.970 kg

Crew auf dem Weg zum Start

STS-39 Crew

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alternatives Crewfoto

Besatzung

Nr.   Name Vorname Position Flug-Nr. Flugdauer Erdorbits
1  Coats  Michael Lloyd  CDR 3 8d 07h 22m 21s  134 
2  Hammond  Lloyd Blaine, Jr.  PLT 1 8d 07h 22m 21s  134 
3  Harbaugh  Gregory Jordan  MS-1, EV-1 1 8d 07h 22m 21s  134 
4  McMonagle  Donald Ray  MS-2, EV-2, FE 1 8d 07h 22m 21s  134 
5  Bluford  Guion Stewart, Jr. "Guy"  MS-3, IV-1 3 8d 07h 22m 21s  134 
6  Veach  Charles Lacy  MS-4 1 8d 07h 22m 21s  134 
7  Hieb  Richard James  MS-5, RMS 1 8d 07h 22m 21s  134 

Sitzverteilung der Besatzung

Start
1  Coats
2  Hammond
3  Harbaugh
4  McMonagle
5  Bluford
6  Veach
7  Hieb
Space Shuttle Cockpit
Landung
1  Coats
2  Hammond
3  Bluford
4  McMonagle
5  Harbaugh
6  Veach
7  Hieb

Ersatz-Besatzung

Nr.   Name Vorname Position
 Crombie  Robert Buck "Rob"  PS-1
Robert Crombie

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Hardware

Orbiter :  OV-103 (12.)
SSME (1 / 2 / 3):  2026 (1.) / 2030 (5.) / 2029 (4.)
SRB:  BI-043 / RSRM 15K
ET:  ET-46 (LWT-39)
OMS Pod:  Left Pod 04 (9.) / Right Pod 03 (13.)
FWD RCS Pod:  FRC 3 (12.)
RMS:  301 (9.)
EMU:  EMU Nr. 2008 (PLSS Nr. 1011) / EMU Nr. 2013 (PLSS Nr. 1005)

Flugverlauf

Die Discovery hob von Cape Canaveral (KSC) zu ihrem Flug ab. Auch die Landung erfolgte in Cape Canaveral (KSC), Runway 15.

Der Start war ursprünglich für 09. März 1991 geplant. Drei Wochen vorher, nur wenige Tage nachdem die Discovery zur Startrampe gerollt war, entdeckten Arbeiter an den Scharnierklappen, an denen Treibstoffleitungen des Außentanks in den Orbiter münden, feine Risse. Daher wurde entschieden, das Shuttle zurück in die Konstruktionshalle zu bringen.

Robert Crombie trainierte als Ersatz-PSP für die MSP-Astronauten Guion Bluford, Richard Hieb und Charles Veach.

Die Mission war ein weiterer militärischer Shuttle-Flug, der aber erstmals nicht als geheim eingestuft war.

Die veröffentlichte Nutzlast enthielt unter anderem: Air Force Program 675 (AFP-675), Infrared Background Signature Survey (IBSS) mit Critical Ionization Velocity (CIV), Chemical Release Observation (CRO) und Shuttle Pallet Satellite-II (SPAS-II) Experimente, sowie Space Test Payload-1 (STP-1). Die als geheim eingestufte Nutzlast enthielt einen Multi-Purpose Release Canister (MPEC). Weiter waren an Bord: Radiation Monitoring Equipment III (RME III) und Cloud Logic to Optimize Use of Defense Systems-IA (CLOUDS-I).

Im Laderaum des Space Shuttle befanden sich die AFP-675-Nutzlast und der Versuchskomplex IBSS (umfasste Aussetzen der Plattform SPAS-II und drei CRO-Satelliten und Wiedereinfangen von SPAS-II). Schließlich setzte die Mannschaft den SDI-Satelliten MPEC in die Erdumlaufbahn aus.

Nach dem die Discovery die Erdumlaufbahn erreicht hatte und die Ladebuchttüren geöffnet waren, teilte sich die Mannschaft in zwei Schichten auf, um die Experimente rund um die Uhr betreuen zu können. Das rote Team, die Tagschicht, bestand aus Blaine Hammond, Richard Hieb und Charles Veach. Guion Bluford, Donald McMonagle und Gregory Harbaugh bildeten das blaue Team (Nachtschicht). Kommandant Michael Coats war keiner Schicht zugeordnet. Er konnte sich seine Zeit frei einteilen und half, wo er gerade gebraucht wurde.

Das Polarlicht war eines der begehrten Forschungsobjekte von STS-39. Zufällig hatte die Sonne gerade starke Ausbrüche gehabt, sodass es zu wunderschönen Szenen in der Hochatmosphäre kam. Mit einer Inklination von 57 Grad kam die Discovery auf ihrer Umlaufbahn sehr nahe an die Antarktis heran. Zur Messung der Aurora war auf der AFP-675-Palette das Instrument CIRRIS-1A montiert. Es sollte im infraroten Bereich des elektromagnetischen Spektrums diese Naturerscheinung untersuchen. Technische Probleme mit CIRRIS erforderten Umstellungen im Flugplan, sodass am Ende sogar 150 Prozent der geplanten Daten gesammelt werden konnten.

Am 01. Mai 1991 setzte die Mannschaft SPAS in den Weltraum aus. Dazu hatte Richard Hieb den 1.904 kg schweren SPAS mit dem Greifarm der Discovery vorsichtig aus der Ladebucht herausgeholt. In den ersten beiden Stunden entfernte sich die Discovery von SPAS und dessen Betrieb verlief einwandfrei. Dann aber schaltete sich SPAS in den sogenannten "safing mode". Offenbar hatte der Sonnensensor des Satelliten ein helles Licht - möglicherweise eine Reflektion vom Shuttle - entdeckt und SPAS in einen Sicherheitsmodus gebracht. So sollten die empfindlichen Instrumente des IBSS vor Beschädigungen geschützt werden. Erst nach fast neun Stunden und etlichen Bahnberechnungen war es der Mannschaft und der Bodenkontrolle gelungen, SPAS in den Arbeitsmodus zurückzuversetzen. In der Folgezeit wurden mit den IBSS-Instrumenten zahlreiche Triebwerkszündungen überwacht. Erst am fünften Flugtag flog Michael Coats ein Rendezvousmanöver mit SPAS, um den Satelliten für eine Änderung der Discovery-Flugbahn vorübergehend wieder in der Ladebucht zu verankern. Über Nacht beobachtete IBSS-SPAS am Greifarm der Discovery hängend Leuchterscheinungen auf der Erde und in der Atmosphäre. Erst danach wurde der Satellit für die Rückkehr zur Erde wieder in der Nutzlastbucht fest verankert.

Die hohe orbitale Bahnneigung von 57 Grad zum Äquator erlaubte es, weite Teile der Landmasse zu überfliegen und zu untersuchen. So wurden Umwelt-Ressourcen aufgezeichnet und Problemzonen dokumentiert.

Wegen starker Winde auf der Edwards AFB musste die Landung im KSC in Florida erfolgen. Während des gesamten Anfluges zur Erde wurden mehrere Flugmanöver durchgeführt. Da die Flugbahn der Discovery bei diesem Erdumlauf nicht genau über Cape Canaveral führte, mussten im Hyperschallbereich ein paar Kurven geflogen werden, um zur Seite ("cross-range") auszuweichen. Das erste Manöver, ausgeführt bei Mach 21 über der kanadischen Küste, verschob den "ground track" der Raumfähre um 1.140 km nach Osten. Drei weitere kleinere Korrekturen wurden dann über dem Gebiet der USA durchgeführt. Während der ersten Flugkurve verlor die Bodenkontrolle für knapp 12 Minuten den Kontakt zur Discovery. Seit der Fertigstellung des TDRS-Netzes war dies nur noch selten der Fall. Der weitere Anflug führte die Discovery über die Staaten Washington, Idaho, Wyoming, Colorado, Nebraska, Kansas, Oklahoma, Arkansas, Mississippi und Georgia nach Florida.

Fotos / Grafiken

Space Shuttle STS-39 auf dem Weg zur Startrampe
STS-39 auf der Startrampe Start STS-39
SPAS II traditionelles Bordfoto STS-39
STS-39 im Orbit Erdbeobachtung
Leben an Bord Leben an Bord
Hammond an Bord des Space Shuttle Bluford an Bord des Space Shuttle
Hieb an Bord des Space Shuttle Veach an Bord des Space Shuttle
Landung STS-39  

mehr Fotos Erdbeobachtung


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Letztes Update am 25. März 2020.

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