Abgesagte bemannte Raumflüge

L3-1

UdSSR

Planungsdaten

Startdatum (geplant):  1969

Besatzung

Nr.   Name Vorname Position
1  Leonow  Alexej Archipowitsch  Kommandant
2  Makarow  Oleg Grigorjewitsch  Bordingenieur

Ersatzmannschaft

Nr.   Name Vorname Position
1  ?    Kommandant
2  ?    Bordingenieur

vorgesehene Missionsaufgaben

Geplant als die erste sowjetische bemannte Mondlandung. Die erste L3-Mission war vermutlich für 1969 oder 1970 für den Fall geplant, dass die Versuchsflüge mit der N1-Rakete erfolgreich verlaufen. Nach den Misserfolgen mit der neuen Rakete begann sich das Programm zunächst zu verschieben und wurde schließlich ganz aufgegeben.

geplantes Flugprofil für eine Mondlandung:
- Start der N1-Rakete mit 2 Mann Besatzung an Bord des LOK-Raumschiffs
- Abwurf der Nutzlastverkleidung und des Rettungssystems
- Einschwenken in eine nahezu kreisförmige Erdumlaufbahn in einer Höhe von 220 km bei 51,6° Bahnneigung
- 24-stündige Flugphase im Erdorbit, um die Systeme zu testen
- Zünden des Triebwerks des Block G der N1 für 8 Minuten und damit Einschuss in einen hochelliptischen Erdorbit mit freier Rückkehrbahn zur Erde
- Flugdauer zum Mond etwa 101 Stunden mit zwei Möglichkeiten zur Kurskorrektur
- während des Fluges auf der Mondrückseite bremst Block D der N1 durch Zündung für mehrere Minuten die Kombination in eine Mondumlaufbahn
- weitere Zündungen des Block D zur Absenkung der Mondumlaufbahn auf 100 x 20 km Höhe
- da es keine Schleuse zwischen LK-Lander und LOK-Mutterschiff geben sollte, wäre der Mondlande-Kosmonaut in einem Außenbordmanöver umgestiegen
- das Wohnmodul der Sojus hätte als Luftschleuse gedient und der Kosmonaut wäre mit Hilfe eines mechanischen Krans zum Landegerät gehievt worden
- Abstieg des LK-Landers bis etwa 2000 Meter über der Mondoberfläche mit Hilfe des Block D der N1-Rakete
- Abtrennung des Block D und gezielter Absturz auf die Mondoberfläche
- restlicher Abstieg des LK-Landers mit dem Triebwerk RK-858 oder dem Reservetriebwerk RK-859
- beim Abstieg hätte die Geschwindigkeit von 100 Meter pro Sekunde innerhalb von 50 bis 60 Sekunden abgebaut werden müssen
- der Kosmonaut an Bord hätte dann eine weitere Minute für einen Schwebeflug zur Verfügung gehabt, um einen geeigneten Landeplatz zu finden
- geplante Aufenthaltsdauer auf der Mondoberfläche etwa 90 Minuten
- Wiederaufstieg mit demselben Triebwerk, für das Treibstoff für etwa 350 Sekunden Brenndauer zur Verfügung gestanden hätte
- Ankopplung des LK-Landers an das LOK-Mutterschiff (aktives Raumschiff)
- der Mondlande-Kosmonaut wäre in einem Außenbordmanöver zusammen mit den Bodenproben zurück in das LOK-Mutterschiff umgestiegen
- Abtrennung zunächst des LK-Landers und dann des Orbitalmoduls noch in der Mondumlaufbahn
- im 39. Mondumlauf Triebwerks-Zündung, um das LOK-Raumschiff (nur noch Landemodul und Instrumententeil) zur Erde zurück zu bringen
- zwei Stunden vor Eintritt in die Erdatmosphäre wäre das Antriebs- und Gerätemodul abgetrennt worden
- Landung an einem Fallschirm im Indischen Ozean

Grafiken

N1 Rakete LOK Sojus
Sowjetische Mondlandefähre Sowjetische Mondlandefähre
Sowjetische Mondlandefähre - Rückstart vom Mond N1 Flugprofil

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Letztes Update am 19. Juni 2019.

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